Im Büro von ALTEN, aber auch bei Kunden arbeiten? Das Beispiel der Partnerschaft mit BMW
DIRK Hertel
Engineering Consultant – Automobilindustrie
Wer sorgt eigentlich dafür, dass alle Farben und Oberflächen im Auto zusammenpassen? Menschen wie unser Mitarbeiter Dirk. Wohnhaft in Oberfranken, kümmert er sich als Grain & Colour Verantwortlicher beim Münchner Automobilhersteller BMW darum, ein wertiges und aufeinander abgestimmtes Fahrzeug-Interieur-Design sicherzustellen.
Erfahre, was das im Joballtag bedeutet und wie sich Dirk als einer unserer „ALTEN-Urgesteine“ seit seinem Eintritt in 2008 im Engineering Consulting bei ALTEN entwickelt hat.
Veröffentlicht am 31.05.2021
In welchem Projekt arbeitest du aktuell?
Ich bin seit 01/2017 im Werkvertrag bei BMW in München und arbeite sowohl direkt vor Ort als auch mobil von zuhause aus fürs „Grain & Color Team Interieur /Exterieur“. Unser Team ist mit dafür verantwortlich, dass im Sichtbereich des Fahrzeuginneren die richtigen Farben (Color) und Oberflächen (Grain) verbaut werden. Für jedes Fahrzeugmodell sind bestimmte Farbtöne, Materialien und Oberflächenstrukturen (z.B. Narbung) durch die BMW-Designer festgelegt. Kleinste Abweichungen können hier den gesamten Look des Fahrzeugs beeinträchtigen. Wir achten darauf, dass alle Werte genau eingehalten werden und dass alle Bauteile im Zusammenbau ein stimmiges und wertiges Bild abgeben – von den Sitzen über die Türbrüstung bis hin zur Instrumententafel. Und das für mehrere Fahrzeugmodelle parallel.
Beim Festlegen der Narbbereiche prüfen wir zuerst virtuell und anschließend am Bauteil selbst, ob alle Oberflächen der genarbten Spritzgussbauteile (so wie sie später auch im Fahrzeug verbaut werden) miteinander harmonieren. Unser Aufgabengebiet schließt auch die Werkzeugkonzeptanalyse mit ein. Diese ist wichtig, um im Vorfeld schon mögliche Problembereiche für die spätere Serienfertigung zu erkennen und frühzeitig Lösungen zu finden.
Was genau ist dein Part im Projekt?
Mein Job ist es, mich kontinuierlich mit allen Prozessbeteiligten abzustimmen, damit das Projekt auftragsgemäß und termingerecht fertiggestellt wird. Ich tausche mich mit den parallel arbeitenden SE-Teams aus dem Bereich Interieur/Exterieur und mit Lieferanten zum Entwicklungsstand aus und organisiere und moderiere die Meetings aller Prozesspartner mit den internen Fachabteilungen. Außerdem ist es mein To-do im ersten Schritt die Narb- und Farbsteuerliste – ein Übersichtsdokument der Grain & Color relevanten Bauteile – zu erstellen, eine Basis, auf der wir arbeiten und die ich laufend update.
Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus?
Durch die regelmäßige, bereichsübergreifende Zusammenarbeit spreche ich täglich mit unterschiedlichen Personen. Entweder per Telefon, Skype, E-Mail oder ich nehme persönlich Termine wahr. Diesen Kontakt schätze ich sehr. Es ergeben sich immer neue Aufgaben, die gemeinsam gelöst werden müssen. Das lässt nie Langeweile oder Routine einkehren.
Was qualifiziert dich für deinen Job?
Ich muss jederzeit wissen, wo wir im jeweiligen Derivat stehen, ob die Aufgaben laufen und dass wir terminlich sicher sind. Dafür war mein berufsbegleitendes Studium zum Projektmanager (FH) Werkzeug- und Formenbau hilfreich. Noch effizienter bin ich in meinem Job, weil ich auch den technischen Background und jahrelange Erfahrung in der Werkzeugherstellung & Konstruktion für den Automobilbereich mitbringe. Seit ich 2008 bei ALTEN eingestiegen bin, habe ich zahlreiche Projekte für Porsche, VW, Audi, Ford und namhafte Tier 1 Lieferanten mit abgewickelt, in denen ich hauptsächlich für die Werkzeug- und Projektbetreuung zuständig war. Ich habe auch selbst Schulungen zum Thema Spritzgießen bei uns Inhouse oder beim Kunden abgehalten. Ich denke, ich profitiere also von beidem: Sowohl von meinem Projektmanagement-Studium als auch von meiner Werkzeugmacher- und Konstruktionserfahrung.
Du hast sowohl Inhouse bei ALTEN im Büro als auch beim Kunden vor Ort gearbeitet. Wie würdest du das gegenüberstellen?
In beiden Fällen hat man einen Büroarbeitsplatz und feste Kollegen. Es entsteht ein freundschaftliches und vertrautes Miteinander, umso länger man miteinander arbeitet. Beim Kunden vor Ort zu arbeiten bedeutet einen engeren Kontakt zu ihm bzw. den Kollegen dort und eine schnellere Kommunikation. Es kann abwechslungsreicher sein, wenn man durch den Projekt- bzw. Arbeitsplatz-Wechsel immer wieder Neues kennenlernt. Interessant für jeden, der Alltagsroutinen scheut!
Wie motivierst du dich für deine Arbeit?
Ich bin im Allgemeinen ein positiver Mensch. Spannende und abwechslungsreiche Aufgaben reizen mich und es treibt mich jeden Tag aufs Neue an, mich in meinem Arbeitsbereich zu verbessern.